Einfach mal raus

Raus ins Land, sich ohne Uhr vom Weg inspirieren lassen und neugierig auf Entdeckungsreise gehen. Tipps, wo man in Südwestmecklenburg einfach mal aussteigen kann.

Zarrentin

zwischen Geschichte und Natur

Die Stadt Zarrentin, direkt im Biosphärenreservat Schaalsee gelegen, wurde 1194 das erste Mal schriftlich erwähnt und blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Das bereits 1264 errichtete Nonnenkloster, von dem leider nur noch der Ostflügel erhalten ist, beherbergt heutzutage eine Dauerausstellung, bei der auch die gut erhaltenen Kreuzrippengewölbe und kunstvolle Steinarbeiten zu betrachten sind. 2006 umfassend saniert, ist es heute auch ein beliebtes Veranstaltungszentrum und steht unter Denkmalschutz. Führungen können ab einer Gruppengröße von 6 Personen gebucht werden.

Eine Ausstellung in der restaurierten ehemaligen Amtsscheune in Zarrentin gibt Einblicke in die Geschichte und der Region. Das kleine Heimatmuseum Zarrentin liegt direkt am Kirchplatz und ein Besuch kann als Kombinations-Tour mit dem Kloster zusammen gebucht werden. 

Die Gotische Pfarrkirche stand bereits zur Gründung Zarrentins, war vor 1460 aber noch ein romanisches Feld- und Backsteingebäude. Die hölzerne Kanzel ist eine der ältesten und bedeutendsten Bildwerke der Reformationszeit in Norddeutschland und stammt aus dem Jahr 1533/34. Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zieren das Innere und können kostenfrei besichtigt werden.

Das Pahlhuus ist Anlaufpunkt für die Touristen der Stadt, es bietet Informationen über das Biosphärenreservat Schaalsee und Rangerführungen. Der Eintritt ist frei und beherbergt außerdem eine Naturausstellung. Das Informationszentrum hält auch Material für Radtouren und -wege rund um den Schaalsee bereit.

Der 24 Quadratkilometer große Schaalsee im Biosphärenreservat lockt mit speziellen Bootstouren ab 10 Personen oder regelmäßigen Rundtouren für einzelne Touristen. Es können auch Boote gemietet werden, für die es, ebenso wie für den Angelschein, strenge Regeln gibt.

Das Strandbad bietet direkt am Schaalsee einen kostenlosen Badestrand mit Sprungturm und Kinderrutsche, einen Nichtschwimmerbereich, sowie einen Spielplatz und einen Tretbootverleih an. Für genügend Parkplätze, Toiletten, Umkleidekabinen und das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Nachmittags ist eine Badeaufsicht vorhanden.

Für Übernachtungen und ein leckeres Essen empfehlen sich beispielsweise die Pension Seecafé, das Gasthaus zum See, mit dem Kranichrastplatz in der Nähe des Hauses, sowie das Fischhaus am Schaalsee mit direktem Blick auf das Wasser.

Sommerzeit ist Festivalzeit

Konzerte, Festivals und Events

Wer von Entspannung und Natur irgendwann einmal genug haben sollte, kann sich bei vielen unterschiedlichen Angeboten, Veranstaltungen und Sommerfestivals unterhalten lassen. Wir haben hier ein paar Veranstaltungen zusammengestellt, denn in den Sommermonaten jagt ein Highlight das Nächste. Diese Liste zeigt nur eine kleine Auswahl und wir empfehlen immer den Blick auf den Veranstaltungskalender.

Einmal im Jahr werden die Badewannen in Hagenow zweckentfremdet und in einer Badewannenregatta treten diese fantasievoll gestalteten Gefährte gegeneinander an. Diese Tradition hat sich inzwischen schon zu einem beliebten Volksfest entwickelt und findet jedes Jahr einmal im Sommer statt.

Gleich über mehrere Tage verteilt messen sich die Besten der Besten beim Drachenbootfestival in Schwerin. Dieses Event, das seit 25 Jahren immer mehr begeisterte Besucher und Teilnehmer findet, startet mit den Wettkämpfen der besten deutschen Mannschaften, bei dem aber auch Schüler einmal im Jahr um den Pokal kämpfen. Ein tolles Rahmenprogramm begleitet das Event und lässt Volksfeststimmung aufkommen. Der Sommerspaß ist garantiert und nass werden in der Regel nur die Teilnehmer.

Ganz anders, aber berühmt und sehenswert ist die Redefiner Hengstparade. Immer im September an den Wochenenden, ist sie für alle Pferdefreunde der Höhepunkt des Jahres. Tickets sollten frühzeitig reserviert werden, denn das Programm ist jedes Jahr wieder spektakulär. Kutschen mit bis zu 16 Pferden werden in einem Parcours vorgeführt, in dem auch der berittene Fanfarenzug und die Kesselpauker mit Einzug halten. Reiter führen Schaubilder vor, ganze Herden donnern freilaufend vorbei und Spring- und Dressurvorführungen vervollständigen das Programm.

Im Boizenburger Weidenschneck, dem „Platz der Begegnung“ werden über das ganze Jahr unterschiedliche Events im Bereich der Musikveranstaltungen geboten.  Die Hagenower Synagoge ist überregional bekannt für regelmäßige Auftritte von Künstlern vor allem aus der Sparte der Folk-Music.

Im Schlosspark in Ludwigslust tanzen im Sommer jedes Jahr die Puppen bei dem „Kleinen Fest im Großen Park“. Auf über 20 Bühnen kann man unterschiedliche Programme bewundern. Artistik und Akrobatik, Comedy und Clownerie, Masken und Marionetten, Puppenspiel und Pantomime sind immer dabei und sehenswert. Dort findet jeder sein persönliches Highlight und ist bestimmt nicht zum letzten Mal Gast bei dem Event im Schlosspark gewesen.

Zusätzlich zu den großen Veranstaltungen haben viele lokale Anbieter eigene Programme zusammengestellt. Im Veranstaltungskalender findet man Ausflugsevents für Besucher und Einheimische.

Pferde, Esel und Jagen

Auf historischen Pfaden, auf dem Rücken der Pferde und gutsherrschaftliche Tradition

Verbrieft und belegt ist die Pferdezucht in Mecklenburg schon unter Heinrich dem Löwen. Man erwähne hier nur kurz die bekannte Pferderennbahn in Bad Doberan, die weiten Wege zwischen den Ortschaften, die nur per Pferd bequem zu bewältigen waren und die vielen Fürsten, die natürlich auch gerne per Pferd auf die Jagd gingen. Das Landgestüt in Redefin besteht schon seit mindestens 200 Jahren und setzt somit die Tradition fort. Über die Grenzen von Mecklenburg berühmt und international anerkannt, finden einmal im Jahr in Redefin die Hengstparaden statt. Pferdezüchter und -sportbegeisterte aus aller Welt zieht es nach Mecklenburg, um der Veranstaltung beizuwohnen. Zucht, Traditionspflege und Sport sind die Hauptaufgaben des Landgestüts. Die Arbeit anschauen kann man sich bei den angebotenen Führungen, die täglich nach Anmeldung gebucht werden können. Veranstaltungen finden regelmäßig statt und die Reit- und Fahrschule bietet Ausbildung und Lehrgänge an.

Pferde und Jagen gehören kulturell unbedingt zusammen. Das Gut Grambow hat sich der Jagd verschrieben und bietet neben einer renommierten Jagdschule und Übernachtungen, auch noch ein Schießzentrum und alles rund um den Jagdsport an. Gut Grambow steht für „Urlaub mit Hund und Pferd. Für Familien, Ruhesuchende, Jäger und Naturliebhaber, für Heiraten unter freiem Himmel, für Barfuss-über-die-Wiese-laufen.“ Das gutseigene Restaurant "Schmiede 16" bietet besondere regionale Gerichte an und ist ein Geheimtipp.

Wer sich noch auf den Rücken so eines hohen Rosses traut, dem empfehlen wir eine Tour zu Fuß: zum Beispiel mit Eselbegleitung. In Groß Bengerstorf bietet der Eselpfad dieses Erlebnis als Wandertour an. Die Entdecker- und die Genusstour führt zu Hügelgräbern und Biberburgen, quer durch die Bretziner Heide. Man wandert in der wundervollen und beruhigenden Natur. Romantische Flussläufe, sanfte Hügel und die einzigartige Landschaft der Bretziner Heide bilden ein Wechselspiel der Natur, welches es sich zu entdecken lohnt.

Abfahren

Nach Boizenburg/ Elbe und zum Jagdschlösschen Schwartow

Von der Abfahrt Boizenburg an der A24 gelangt man auf die  B195 und und in die malerische Elblandschaft. Beispielsweise zu dem friedlichen kleinen Hotel und Restaurant im Jagdschlösschen Schwartow.  Nach einem Brand im alten Gutshaus wurde 1923 ein neues Gebäude im Stil eines Jagdschlosses erbaut, wobei viele der alten Wirtschaftsgebäude erhalten blieben und bis heute genutzt werden.

Bereits der Generalkonsul aus Madagaskar und Ghana haben dort genächtigt, wo Thomas Gottschalk eine Folge der Sendung „Wie isst Deutschland?“ gedreht hat. Es finden sich klassisch deutsche Gerichte auf der Speisekarte aus einem wechselnden, saisonalen Angebot, die auch  Veganer oder Vegetarier glücklich machen. Frisch aus der Region finden sich Spezialitäten und Köstlichkeiten, die in der Küche mit Liebe zum Detail umgesetzt werden.

Wer die Gegend der Elbregion erkunden möchte, dem stellt das Hotel Leihräder zur Verfügung. Zur Badesaison lockt zum Beispiel das Naturerlebnisbad in Boizenburg auf ungefähr 2200 qm für die nötige Abkühlung. Auch die Kleinsten kommen mit einem speziellen Kleinkinderteich nicht zu kurz. Mit dem völligen Verzicht auf chemische Reinigungsmittel wird die Wirkungsweise verschiedener natürlicher Reinigungsmethoden genutzt und sorgt für ein außergewöhnliches Badeerlebnis. Sowohl vorhandene Umkleide- und Sanitärräume, als auch behindertengerechte WC- und Duschanlagen und ein Wickelraum vervollständigen die Anlage.

In Boizenburg lädt ein Wasserwanderweg ein die Stadt zu erkunden. Über die mittelalterlichen Wallanlagen, über den Aussichtsturm „Elwkieker“, vorbei an den Ufern der Boize geht es über die alte Hafenanlage in die Altstadt. Dort können das Rathaus als barockes Fachwerkhaus und die wunderschöne Stadtkirche besichtigt werden. Letzteres weist sowohl neugotische, als auch barocke Züge auf, die auf einen Stadtbrand im 18. Jahrhundert zurückzuführen sind. Die Stadt trägt den Beinamen FLIESENSTADT und wer Lust hat geht auf Entdeckertour und sucht mit einem Stadtführer oder auf eigene Faust die zahlreichen Fliesenbilder an den Hausfassaden in Boizenburg. Wer von Geschichte nicht genug bekommen kann, der darf sich auf das erste Deutsche Fliesenmuseum, eine Wassermühle und altehrwürdige Architektur, die sich durch die ganze Stadt zieht, freuen. Aber auch der 1928 geschaffene Stadtpark ist einen Besuch wert. Im bereits erwähnte Stadthafen liegt das Museumsschiff „Minna“ dauerhaft vor Anker und kann dort, genau wie der 1954 gebaute Eisenbahndrehkrahn, besichtigt werden.

Barock, Bowling und Skateranlage

Ludwigslust entdecken

Ludwigslust selber ist geprägt durch sein Barockschloss, das seinem Vorbild in Versailles in Paris nachempfunden werden sollte. Aus der gesamten Stadt sollte eine spätbarocke Anlage werden. Die Stadtkirche sowie die Allee zum Schloss tragen noch heute viele Elemente der Barockzeit. Der größte Park Mecklenburg-Vorpommerns gehört zum Schloss in Ludwigslust und ist heutzutage ein beliebtes Ausflugsziel. Je nach Vorlieben der residierenden Herzöge wurde dieser im Verlaufe der Jahrhunderte verändert. Heute sind dort prächtige Alleen, Wasserspiele, eine Grotte sowie das Schweizerhaus als offener Landschaftspark im englischen Stil zu betrachten. Das Schlosscafé ist heute im Gartensaal, der ehemaligen Jagdhalle beheimatet. Hier kann man nach der Schlossbesichtigung bei gutem Wetter auf der Terrasse über die großzügigen Gartenanlagen blicken oder in den Innenräumen das Ambiente aus alten Zeiten bestaunen.

Die Stadt Ludwigslust in Mecklenburg bietet mehr und ist einen längeren Besuch allemal wert. Im Umkreis von 50 Kilometern finden Besucher viele Erlebnisse und auch mit Kindern kann man in der Nähe von Ludwigslust viel unternehmen. Hier wurden diverse Ausflugsziele zusammengefasst, die für Familien mit Kindern, aber auch für eine Wochenendreise alleine oder zu zweit besichtigungswert sind.

Bei dem „Kleinen Fest im großen Park“ kann man einmal im Jahr zahlreiche kleine Bühnen mit Artistik, Komik, Clownerie, Magie, Akrobatik und Musik in der einmaligen Atmosphäre des Schlossparkes genießen, die jedes Jahr viele Besucher anlockt.

Direkt neben dem Schloss findet man das Restaurant „Alte Wache“. Dieses wurde 1853 als Wach- und Arrestlokal erbaut und dient heute mit seinem Angebot an großen und kleinen Speisen, sowie Kaffee und Kuchen sowohl Gästen, als euch Einheimischen als beliebter Anlaufpunkt.

Die Stadtkirche war ursprünglich die Hofkirche der Ludwigsluster Schlossanlage und wird im Inneren durch 16 hölzerne Säulen gegliedert. An der Südwand befindet sich ein monumentales Gemälde, das die „Verkündung des Hirten“ darstellt. Eine Besonderheit der Ludwigsluster Kirche ist die nahezu durchgängige Verwendung von bemaltem Pappmaché – dem sogenannten Ludwigsluster Carton – als Material für die Dekore, Deckenrosetten, Leuchter und sonstigen Ausstattungsgegenstände. Zur Festspielsaison werden in dem barocken Monument regelmäßig klassische Musikveranstaltungen angeboten.

Neben dem geschichtlichen Aspekt kann Ludwigslust aber auch mit einem Bowlingzentrum, einem Kino, einer Skateranlage und einem Angelteich aufwarten. Eine Vermietung von Fahrrädern lässt nicht nur ortsinnerhalb die Angebote erkunden.

Als Geheimtipp gilt das „Sanddorn Storchennest“. Neben köstlichen Spezialitäten bietet der Betrieb auch eigens hergestellte naturkosmetische Produkte aus Sanddorn an. Als Deutschlands größtes biologisches Anbaugebiet beliefern sie nicht nur Händler Europaweit, sondern stehen auch für Produkte von einzigartiger Qualität. Den Namen hat das Unternehmen übrigens zu Ehren der Störche erhalten, die auf dem Verwaltungsgebäude seit Jahren ihr Nest bauen.