Ausprobiert: Kreativ werden mit Papiermaché

Wir lassen uns von der Tradition des Ludwigsluster Carton inspirieren und probieren die verschiedenen Techniken zuhause selbst aus. Machen Sie mit?

Weihnachtsglöckchen aus Pappmaché

Für diese zarten Weihnachtsglöckchen aus Papiermaché braucht es nicht viel.

  • eine "glockige" Form, als Basis (Gläser, Becher, eine kleine Vase oder etwas Ähnliches)
  • etwas faserreiches unbeschichtetes Papier (bspw. Zeitungen)
  • etwas Bastelkleber ( zum Beispiel Stärkekleber)
  • Pinsel zum Auftragen des Klebers
  • etwas Folie, um bei Bedarf die Basisform abzudecken
  • etwas Draht und eine Zange für die Öse zum anhängen
  • Farben und Stifte zum Bemalen
  • als Deko zum Beispiel: Schleifenband, Goldener Lack, Blattmetall, Klarlack, eventuell Stoff- und Spitzenreste, Perlen (für letztere würde Sekundenkleber benötigt)

Papier in Streifen reißen. Die Basisform der Glocke mit Folie umhüllen. Das Drahtstück zu einer Öse biegen und oben auf die Form legen. Die Form mit einer Schicht Kleber bepinseln und mit Papierstreifen bedecken. In mehreren Schichten arbeiten und die Richtung der Papierstreifen ändern, sodass diese auch schräg übereinander liegen. Am oberen Teil der Glocke die Drahtöse aufrechtstehend mit Papierstreifen befestigen. Mindestens vier komplette Papierschichten verwenden. Am oberen Teil lieber ein paar mehr Streifen verwenden, um den Draht zu überdecken. Papierglocke an einen warmen und trockenen Ort stellen und gut durchtrocknen lassen. Form nach dem Trocknen vom Glas ablösen und Folie vorsichtig entfernen. Die Glocke sollte fest sein und kann nun mit Farbe bemalt werden.  Farbe nicht so stark verdünnen und Glocke nach jeder Farbschicht trocknen lassen, da das Papiermaché durch die Feuchtigkeit in der Farbe wieder etwas aufgeweicht wird und die Glocke sich sonst verformt. Nach Herzenslust dekorieren und mit Schleifenband anhängen.

Mit Trocknungszeit etwa 1 Tag.

 

Falsche Hirschtrophäe

Für Fortgeschrittene - Eine falsche Hirschtrophäe.

  • faserreiches unbeschichtetes Papier, wie Zeitungen
  • Bastelkleber (500 ml)
  • Karton (beispielsweise von Müsli-Packungen) für die Ohren
  • eine leere Küchenpapierrolle
  • festeres Papier, wie Packpapier für die Grundform
  • Band zum befestigen - Klebestreifen, Klebeband oder Mullbinden funktionieren gut.
  • ca 200 cm fester Draht (vor allem für das Geweih )
  • Aluminiumfolie (für das Geweih)
  • ein aufrechtstehender Holzstiel, um den Kopf darauf stecken zu können
  • Schere, Zange
  • zum Dekorieren: Farbe, Geschenkpapier, Schleifenband oder Ähnliches

Der Hirsch ist zeitlich aufwändig - insbesondere wegen der Trocknungszeit und der Anbringung auf einer Platte oder einem Standfuß. Dafür ein einmaliges Dekoobjekt.

Grundform: Mit dem Packpapier eine grobe Grundform für den Kopf formen und mit Klebeband in der Form fixieren. Zwei Ohren aus dem Karton ausschneiden und beidseitig an der Grundform mit Klebeband anbringen. Die leere Küchenrolle an einem Ende zweimal um etwa 3 cm längs einschneiden und mit der entstehenden Lasche als "Hals" an die Grundform des Kopfes kleben. Mit mehr Packpapier oder Zeitungspapier die Grundform weiter auffüllen und mit Klebeband oder Stoffband umwickeln zum befestigen. Etwa 1 m Draht abschneiden, von unten um die Grundform des "Kopfes" legen, auf der Stirnhöhe überkreuzen und dann die freien Stränge jeweils so befestigen, dass daraus die beiden Hauptstangen des Geweihs geformt werden können. Mit Aluminiumfolie die Geweihstangen weiter stabilisieren. Mit Aluminiumfolie die Verzweigungen am Geweih formen und mit Draht befestigen. Die gesamte Grundform auf einen Holzstiel stecken um sie weiter zu bearbeiten.

Hirschkopf aufbauen: Wenn die Grundform fertig ist, Papier zu längeren Strängen knüllen und eventuell auf Länge reißen. Mit Bastelkleber tränken und mit den aufgeweichten Papiersträngen die Grundform umhüllen, um diese stabil und zu machen. Besonders "Hals", "Geweih", "Ohren" und "Kopf" werden fest miteinander zu verbunden, sobald die Stränge getrocknet sind. Nachdem die Grundform einmal rundrum bedeckt ist, den Kopf zunächst trocknen und aushärten lassen, bevor weitere Schichten aufgebracht werden. Mit den Papiersträngen den Kopf weiter aufbauen, bis die Form gefällt. Wieder aushärten lassen.

Oberfläche verfeinern: Die Grundform und das Geweih, die mit dicken Papiersträngen geformt wurden, werden nun mit feineren Papierschichten belegt, damit sie eine glatte Oberfläche bekommen, die gut bemalt oder beklebt werden kann. Papier dazu in kleine Streifen reißen. Grundform mit Bastelkleber bestreichen und Schicht für Schicht mit dem Papier belegen. Alles mit mindestens drei Schichten Papierstreifen bedecken und gut trocknen und härten lassen. Wenn der Kopf gehärtet ist, kann er auf einen Ständer mit Holzstiel oder auf einer Holzplatte befestigt werden. Dazu kann den Hals beispielsweise mit einer feinen Säge begradigt werden. Für den sauberen Abschluss - beispielsweise um einen Holzstiel mit Standfuß anzubringen - können wieder Papier-Kleber-Schichten verwendet werden.

Dekorieren: Der Hirschkopf kann nach dem Trocknen mit Farbe bemalt oder - wie hier mit buntem Geschenkpapier - beklebt werden. Nach Geschmack dekorieren.

 

Frühlings- und Osterdekoration aus Papiermaché

Frühlingshafter Übertopf aus Papiermache. Für diesen Topf wird ein Luftballon mit mehreren Schichten Papier und Bastelkleber bedeckt. Das ganze gut trocknen lassen, bis die Papiermaché-Form fest gehärtet ist. Weiter bemalen und dekorieren. Wenn alles getrocknet ist, den Luftballon zerpieksen und entfernen und die Form beispielsweise mit Frühlingsblumen füllen. Mit einer Trocknungszeit von etwa einem Tag eine schnelle Frühlingsdekoration, die man gut gemeinsam mit der Familie basteln kann.

Wir haben uns inspirieren lassen vom Ludwigsluster Papiermaché!